Ankündigungen

Nokia begann Ende der 90er Jahre mit dem Aufbau von Kooperationsnetzwerken (HS, 3. Oktober 2004)
- Das Unternehmen investiert auf der Suche nach neuen Wachstumsmöglichkeiten in kleinere Firmen


"Das Spektrum des erforderlichen Fachwissens ist so breit gestreut, dass noch nicht einmal ein Unternehmen der Größenordnung von Nokia davon ausgehen sollte, es könne alle Aufgaben alleine bewerkstelligen", sagt Marketing-Direktor Timo Poikolainen aus der Entwicklungsabteilung für Technologie-Plattformen. Ende der 90er Jahre änderte Nokia seine Einstellung in Bezug auf Kooperationen. Das Unternehmen, das bis dato seine Technologien einem strikten Schutz unterstellt hatte, begann ganz bewusst mit dem Aufbau eines eigenen Kooperationsnetzwerks. Heute ist die Kooperation ein zentraler Faktor für die eigene Wachstumsstrategie.

"In gewisser Weise bedeutet das auch für uns, dass wir knappe Ressourcen bereitstellen müssen. Wir beteiligen uns an geschäftlichen Unternehmungen, wenn wir davon ausgehen, dass die betreffende Technologie für uns selbst von Bedeutung ist. Andererseits suchen wir Möglichkeiten, Bereiche zu beobachten, mit denen wir noch nicht vertraut sind", erklärt Poikolainen. Auf alle Fälle handelt es sich um eine geschäftliche Unternehmung von beträchtlichem Ausmaß. Gegenwärtig arbeiten die Mitarbeiter von Nokia mit ungefähr einhundert kooperierenden Unternehmen zusammen.

Die wichtigsten Partner sind häufig die Mitbewerber, das heißt, andere Hersteller von Mobilfunkgeräten. Poikolainen betont, dass die Kooperation und der Austausch mit anderen Unternehmen ihm zu einer flexiblen Denkweise verhilft. Er sagt, dass die Kooperationsbereitschaft in der Regel sehr groß ist, obwohl jede Seite natürlich bemüht ist, die Entwicklung der Standards in die Richtung zu lenken, die dem eigenen Nutzen am zuträglichsten ist.

"Die Verhandlungen laufen gut, wenn man sowohl die Bedürfnisse des eigenen Unternehmens als auch die Zielsetzungen der anderen Partei kennt und weiß, in welchen Punkten sich der Verhandlungspartner unter Umständen als flexibel erweisen kann. Man muss in der Lage sein, Meinungsverschiedenheiten beizulegen und wissen, wie man Bündnisse schließen kann", sagt Poikolainen.

Poikolainen weist darauf hin, dass Unterschiede aufgrund verschiedener Geschäftsbereiche und Arbeitsverfahren sowie kultureller Natur häufig eine große Herausforderung stellen, die nicht immer einfach zu bewerkstelligen ist. Im Bereich der Telekommunikation ist es unter den Herstellern von Mobilfunkgeräten zum Beispiel eine gängige Praxis, sich auf die zu verwendenden Standards zu einigen, damit untereinander kompatible Produkte auf den Markt gebracht werden können. Im Computerbereich liegen die Dinge jedoch ganz anders: Jeder Hersteller bringt sein eigenes Konzept auf den Markt und alle warten ab, um zu sehen, welche Lösung sich schließlich durchsetzen wird", erläutert Poikolainen.

Nokia investiert auf der Suche nach neuen Wachstumsmöglichkeiten in kleinere Technologiefirmen. Eine Option zur Investition bietet das Unternehmen Nokia Venture Partners, das 1998 gegründet wurde. Mit einem Budget von 650 Millionen Euro handelt es sich um einen der größten Kapitalinvestoren für Technologiefirmen.


Quelle: Helsingin Sanomat, 3. Oktober 2004
Der vollständige Text ist in der Rubrik E3 Talous & Työ (Wirtschaft und Arbeit) zu finden
Autor: Helena Ranta-aho